Olympische Sommerspiele 2016, Rio de Janeiro

128 Schützen kämpften bei den diesjährigen Olympischen Spielen um die begehrten Medaillen. In Einzel- und Teamwettbewerben schossen die Sportler mit Recurve-Bögen auf die ca. 70 m entfernte Zielscheibe.

Im Einzelwettkampf der Männer, der am 12.08.16 zu Ende ging, schafften es zwei Europäer unter die ersten Fünf. Der Franzose Jean-Charles Valladont gewann Silber vor Brady Ellison (USA) und hinter dem Koreaner Ku Bon-chan. Der Niederländer Sjef van den Berg verfehlte den Bronzeplatz auf dem Podest. Weil für Österreich und die Schweiz niemand den Start ging, ruhten die Hoffnungen der Verbände auf dem Deutschen Florian Floto. Leider schaffte er es nur in die Runde der letzten 16, verlor dann jedoch gegen den Koreaner, der sich später die Goldmedaille sichern sollte.

Die Koreaner errungen auch im Mannschaftswettberg den ersten Platz. Das Team um den späteren Einzelsieger Ku Bon-chan gewann vor den Amerikanern und den Australiern. Das erste europäische Team – die Franzosen – beendete das Turnier auf dem fünften Rang.

Im Einzelkampf der Frauen kämpften Lisa Unruh für Deutschland und Laurence Baldauff für Österreich um eine gute Position. Während Baldauff bald schon aus dem Rennen schied und sich mit dem 33. Platz begnügen musste, kam Lisa Unruh immer besser in Fahrt und gewann im Finale schließlich durch eine fantastische Leistung die Silbermedaille. Auch in diesem Wettbewerb zeigten die Koreanerinnen, wie sehr sie den Bogensport dominieren. Chang Hye-jin gewann Gold, während Ki Bo-bae Bronze holte.

Es überrascht wenig, dass die Koreanerinnen es den männlichen Kollegen einen Tag nach deren Finale gleichtaten und die Goldmedaille vor Russland und China/Taipeh einheimsten. Aus europäischer Sicht verpassten die Italienerinnen das Siegerpodest knapp auf dem vierten Platz.

Als Fazit lässt sich sagen, dass der Bogensport durch die spannenden Wettkämpfe hoffentlich noch ein wenig mehr Anerkennung und Fans gewinnen konnte. Während Olympia für die Schweiz in dieser Hinsicht enttäuschend verlief – kein einziger Teilnehmer befand sich im Feld – konnte auch Österreich mit Baldauff keinen vorderen Platz erlangen. Wie auch Deutschland traten die Österreicher nicht für den Mannschaftskampf an und mussten all ihre Hoffnungen in die Einzelwettbewerbe legen.

Lediglich die junge Lisa Unruh legte eine ausgezeichnete Leistung hin und holte das Maximum heraus, das sie zu erreichen im Stande war.

Es bleibt zu hoffen, dass dieser Erfolg seine Spuren in den regionalen Clubs und Verbänden hinterlässt – und junge, auch weibliche Sportinteressierte das Bogenschießen in Erwägung ziehen wollen und erkennen, wie technisch anspruchsvoll und spannend der Bogensport sein kann. Unserem Sport und dem Nachwuchs wäre es zu wünschen.